Der Engelberg

Einkehr & Gebet - Gastfreundschaft & Begegnung

Auf dem Engelberg, dem südlichsten Ausläufer des Spessarts, liegt schon von weitem sichtbar unsere schöne Klosteranlage. Von der Ortschaft Großheubach aus führen 612 steinerne Stufen, die sogenannten „Engelsstaffeln“, hinauf zum Gotteshaus, das unter der Schirmherrschaft des Erzengels Michael steht.

Das Franziskanerkloster Engelberg ist ein Ort der Einkehr und des Gebetes, aber auch ein Ort der Gastfreundschaft und der Begegnung.

Seit 1630 sind die Kapuziner auf dem Engelberg als Seelsorger tätig. Nach der Säkularisation (1803) übernahmen 1828 die Franziskaner der Bayerischen Provinz auf Anordnung König Ludwigs I. Kloster und Wallfahrtsseelsorge auf dem Engelberg.


Achtung: Franziskanerkloster auf dem Engelberg wird aufgehoben

Seit 1828 lebten, beteten und wirkten die Franziskaner auf dem Engelberg und betreuen vor allem Wallfahrer mit Seelsorge und Gastronomie. Im Sommer 2024 verlassen sie nun das Kloster in Großheubach. Die Verabschiedung wird am Sonntag, 28. Juli sein. Die Gastronomie der Franziskaner Klosterbetriebe auf dem Engelberg wird fortgeführt.

Weitere Informationen hier.

Klosterkirche

Willkommen zu Gottesdienst und Beichte

Das Franziskanerkloster Engelberg ist ein Haus des Gebetes und der Versöhnung.

Gottesdienste

Die Franziskaner bieten jeweils an den Werktagen um 7:30 Uhr eine Eucharistiefeier an.
An Sonn- und Feiertagen kommen die Gläubigen aus nah und fern zu den gut besuchten Gottesdiensten: 9:00 Uhr und 10:30 Uhr.

Gottesdienste zu Ostern 2024

  • Gründonnerstag: 19:00 Uhr
  • Karfreitag: 15:00 Uhr
  • Karsamstag/Osternacht: 21:00 Uhr
  • Ostersonntag und Ostermontag: jeweils 9:00 Uhr und 10:30 Uhr

Beichtgelegenheit

Sonntags: jeweils vor den Hl. Messen ab 08:30 Uhr und ab 10:00 Uhr
Samstags: von 14:00 bis 15:00 Uhr

Sie können mit der Beichtglocke in der Gnadenkapelle einen Priester rufen: Dienstag bis Freitag von 10:00 bis 11:00 Uhr und von 16:00 bis 17:00 Uhr

Montags keine Beichtgelegenheit.

Melden Sie sich gerne auch telefonisch zu einem Beichtgespräch an:
09371 / 948 94-14 oder -11

Unsere pastoralen Angebote

Von Trauung bis Lebensberatung
  • Beratung und Begleitung:
    „Wofür lebe ich? Wozu bin ich noch da? Will ich so weiterleben?“
    Bruder Othmar bietet Beratung und Begleitung in existenziellen Lebensfragen.
  • Im Schnitt geben sich rund 20 Brautpaare pro Jahr in der Kirche auf dem Engelberg das Jawort. Die Patres bereiten die Brautpaare auf ihren großen Tag sorgfältig vor. Die Brautpaare stammen meist aus der näheren Umgebung.
    Damit im Zusammenhang feiern Ehepaare, die teilweise hier getraut worden sind, ihr Ehejubiläum. Die Jubilare nehmen das Angebot an den Sonntagen gerne an. Sie werden mit ihren Gästen beim zweiten Sonntagsgottesdienst um 10:30 Uhr eigens begrüßt.
    Viele Gruppierungen, Vereine, Frauen- und Seniorenkreise, Firmlinge, Erstkommunionkinder, kirchliche und kommunale Gemeinden etc., bitten um Gottesdienste und/oder Kirchenführungen. Tendenz: Steigend.
  • Die Patres des Konventes werden auch immer wieder zur Aushilfe in Pfarreien in die näheren Ortschaften gebeten

Die Franziskaner

Die Brüder auf dem Engelberg
Die Franziskaner auf dem Engelberg:
P. Richard Heßdörfer und Br. Othmar Brüggemann

Der Franziskanerorden hat sich in 800 Jahren von einer kleinen Bewegung zu einem der größten katholischen Männerorden weltweit entwickelt.

Auch in Deutschland wirken sie seit 1221. An der Spitze steht ein von den Mitbrüdern gewählter Provinzial. Das Provinzialat befindet sich in München.

Die apostolische Tätigkeit findet seither ihren Ausdruck in seelsorglicher Aushilfe, Volksmission, Wallfahrtsbetreuung und Exerzitien. Vor allem der Einsatz für die Armen, und die Menschen am Rand der Gesellschaft, zeichnet die Franziskaner aus. Auf dem Kloster Engelberg wirken sie seit 1828.

Die Wallfahrt

Pilgerstation seit 700 Jahren

Bereits um 1300 fanden die ersten Wallfahrten auf den Engelberg statt, im Laufe der Zeit wurden die Pilger immer zahlreicher. Der zuständige Pfarrer von Großheubach bat den Bischof von Mainz um Hilfe. Die Kapuziner errichteten dann 1631 das erste Klostergebäude.

Nach wie vor kommen jährlich etwa 40 Wallfahrten aus der näheren Umgebung. Viele Pilger, die zum Wallfahrtsort Walldürn unterwegs sind, machen auf dem Engelberg Station. Eine der bekanntesten Walldürn-Wallfahrten ist die Köln-Porz Fußwallfahrt. Seit 1648 pilgern die Kölner jährlich mit rund 500 Teilnehmern von Köln-Porz über den Engelberg nach Walldürn.

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Erinnerungen aus dem Tagebuch von Joseph Reiß, der als Soldat im 1. Weltkrieg diente und auf dem Rückzug aus Frankreich, Dep. Mosel, hier auf dem Engelberg Station machte.

Joseph Reiß, geb. 6.2.1885 in Biberach bei Heilbronn, 1911 nach Salach/Fils gezogen, dort ein Maurergeschäft gegründet.

15. Dezember 1918, Sonntag: Nach unruhigem Schlafe um 6 Uhr aufgestanden. Ging zum Engelsberg und ging dann zu den hl. Sakramenten. Es war recht erhebend und feierlich und es ging auch anschließend alles in die Predigt mit Amt. Dann bestellte ich einige hl. Messen nach besonderer Meinung und kaufte auch verschiedene Ansichtskarten. Der Engelsberg ist sehr hoch gelegen. Es sind 365 Treppen bis auf die Ebene, wo die Kirche steht. An der Seite der Treppen sind die Stationen, die meistens von Eltern der Gefallenen Helden gestiftet sind. Da kann man wieder sehen, wo die Angehörigen der Gefallenen Trost und vergessen gesucht haben. Die Kirche ist sehr schön gebaut und herrliche Gemälde darinnen, sowie kunstreiche Altäre und Stationen von Holzbildhauerei-Arbeit. Sah mich auch in der Fürstengruft um.

Als ich zurück ins Quartier kam, gab es ein gutes Frühstück. Faßten dann auch unsere Verpflegung bis zum 18. d. Mts. Mittagessen: Kartoffeln, Sauerkraut & Schweinefleisch, war sehr gut. Schrieb dann am lb. Bräutchen einen sehr großen Brief, sowie einen den lb. Eltern, sowie mein Tagebuch. Dann sah ich mal Groß-Heubach an, anschließend mit dem Quartierherrn Neuen Wein getrunken, war recht lieblich zu trinken. Nach dem Abendessen gelesen und mich mit den Quartierleuten sehr gut unterhalten. Ging mit Gedanken an die Lieben um halb neun Uhr zur Ruhe, das Wetter war gut & trocken.

 

Impressionen vom Engelberg

  • Sommerwiese vor dem Kloster

 

Von Maria zu Michael

Die Geschichte der Kirche vom Engelberg

Die erste sichere Überlieferung zur Geschichte der Engelberger Wallfahrt und damit der Kirche stammt aus dem Jahre 1406. Ein Laie namens Johann von Schlager bemühte sich beim Kardinal Julianus, dem Bischof von Ostia, um die Gewährung eines Ablasses, da die Kapelle ruinös geworden ist. Wir dürfen davon ausgehen, dass diese Kapelle seit gut 80 Jahren bereits existierte. Der Ablass wurde gewährt, viele kamen zu den vier Ablassterminen und halfen damit, die baufällige Kapelle zu sanieren (Pfingsten, Dreifaltigkeitssonntag, Mariä Lichtmess und Mariä Verkündigung). Es sind also Marienfesttage, kein Michaelstag, der auf das Michaelspatrozinium schließen könnte. In der lateinischen Fassung lesen wir von dem Kirchlein, das der Gottesmutter geweiht war, die im Kreise der Engel verehrt worden ist („in monte angelorum“).

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Alte Litographie des Kloster Engelberg am Main. Nach der Natur gezeichnet von Scheuzer. Auf Stein gezeichnet von A. Borum.

Die „gottesdienstlichen Obliegenheiten“ versah bisher der Pfarrer von Großheubach. 1469 bereits erwähnt der Pfarrer von „Groß-Haydbach“, dass „von Schickung des allmächtigen Gottes von viel Seiten große Volksmengen jährlich und täglich Gnaden und Ablaß zu erleben daselbst, hier eine Zuflucht haben …“. Die Wallfahrt zum Engelberg erlangte im weiten Umkreis eine ziemliche Bedeutung.

1629 bitten die Großheubacher beim Mainzer Erzbischof und Kurfürsten Anselm Kasimir von Wamboldt um Errichtung eines Klosters bei der Kapelle „zu Ehren der seligen Jungfrau Maria und der Heiligen Engel“. Dieser bestätigt die Gründung eines Kapuzinerklosters auf dem Engelberg (15.06.1630) und für den 28.11.1630 die Niederlassung der Franziskaner in Miltenberg.

Der Bau des Kapuzinerklosters begann rasch (1631), die neue Wallfahrtskirche setzten die neuen Wallfahrtsseelsorger neben die bisherige Kapelle. 1637 schufen die Kapuziner die berühmten 612 „Engelsstaffeln“.

Wie zwei Querschiffe muten die beiden Kapellen an, die Ende des 17. Jahrhundert an die Klosterkirche angebaut wurden: Antoniuskapelle (1698) an der Nordseite und an der Südseite die Marienkapelle, die seitdem das Gnadenbild beherbergt.

Mit der Gegenreformation wechselte das Patrozinium der Marienkirche in eine dem hl. Erzengel Michael geweihte Kirche.

Die Klosterschänke

glauben & genießen

Im Jahr 1916 richteten die Franziskaner zur Verköstigung der Pilger eine Pilgerstube ein, die seither noch einige Male umgebaut und erweitert wurde. Die heutige Klosterschänke bietet mit ihren gemütlichen Gasträumen und dem Klostergarten über 300 Personen Platz und ist vom großen Parkplatz neben dem Kloster aus bequem zu erreichen. Im Juli 2006 wurde im ehemaligen Weinkeller der Klosterladen eröffnet.

Mehr Informationen zur Gastronomie auf dem Engelberg finden Sie auf der Webseite kloster-engelberg.com

Das Gnadenbild

Eine ganz besondere Statue

Das Zentrum unserer Wallfahrtskirche ist das Gnadenbild in der Marienkapelle. Viele Pilger kommen und beten schon seit Jahrhunderten vor dieser Statue.

Maria ist sitzend dargestellt. Jesus auf einer (gedachten) Sitzgelegenheit auf dem linken Knie seiner Mutter ruhend hält ein Buch in der Hand, auf das er zeigt. Sein Blick ist darauf konzentriert. Seine Mutter wendet sich nicht ihrem Sohn, sondern – wie auf ostkirchlichen Ikonen – mit weit geöffneten Augen dem Betrachter zu.

Die Figur wurde wohl im Zuge der Renovierung nach 1406 neu gefasst oder ausgetauscht, zeigt aber in der Aussage deutlich ältere, romanische Züge. Durch die Besitzungen der Deutschritter in Großheubach sind künstlerische Zusammenhänge mit der Deutschordenskirche in Marburg erkennbar.

Vermutlich stand auf dem Engelberg bereits Ende des 13. Jahrhunderts eine Marienkapelle.

Die Fürstengruft

Grablege der Familie zu Löwenstein-Wertheim-Rosenberg

Die fürstliche Familie zu Löwenstein-Wertheim-Rosenberg übernahm 1721 die Dorfherrschaft im evangelischen Kleinheubach. Für den katholischen Bevölkerungsteil baute die fürstliche Familie einen eigenen Friedhof.

Die ersten Beerdigungen des fürstlichen Hauses erfolgten in der Marienkapelle. Erst ab 1845 konnten die Verstorbenen der fürstlichen Familie in der an der Klosterkirche angebauten Fürstengruft bestattet werden.

Der Klosterfriedhof

Wir gedenken unserer Brüder

Neben dem Franziskusgarten ruhen die verstorbenen Mitbrüder des Klosters seit 1828.
Der frühere Friedhof der Kapuziner lag im oberen Teil des heutigen Weinbergs.
Hinweistafeln an der Nordseite der Kirche verweisen auf die Verstorbenen beider Orden.

Der Weinberg

Kerner, Müller-Thurgau und Bacchus

Bis in die 60er Jahre des 20. Jahrhunderts pflegten die Klostergärtner auf den zur Südseite gelegenen Terrassen einen Weinberg.

Später legten sie auf dem großen Gemüseplateau hinter der Klosterkirche einen Weinberg an, der heute noch gepflegt wird und drei Weinsorten bietet: Kerner, Müller-Thurgau und Bacchus. Ab Herbst 2020 wird er an einen ansässigen Winzer verpachtet.

Der Wein wird im Klosterladen der Klosterbetriebe verkauft und steht auch auf der Getränkeliste der Klosterschänke.

Der Engelberg in 3D

Computermodell und Drohnenbilder

Herr Bernhard Oswald, der Senior der Firma Oswald in Miltenberg, bat im Frühjahr 2020 um die Erlaubnis, das gesamte Areal des Franziskanerklosters Engelberg mit dem Programm „SketchUp“ (dreidimensionale Modelle) nachbauen zu dürfen.

Er ist an historischen Gebäuden aus unserer Region sehr interessiert und konnte dann mit Hilfe vieler Besuche, seiner Fotos und unseren Bauplänen das Werk umsetzen. Durch die Firma Balles Medien fügte er Drohnenbilder ein, sodass dieser sehenswerte Film entstand, den er er dankenswerterweise unserer Homepage zur Verfügung stellte. Das Alter unseres edlen Spenders: Er steht im 90. Lebensjahr… Ad multos annos!

Im Namen des Franziskanerklosters Engelberg ein herzlicher Dank!

Kontakt

So erreichen Sie uns
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Franziskanerkloster Engelberg
Kloster Engelberg 1
63920 Großheubach

P. Richard Heßdörfer ofm
Tel. 09371 / 94 8 94-11
eMail richard.hessdoerfer@franziskaner.de

Br. Othmar Brüggemann
Tel.: 09371 / 94 8 94-14
eMail: othmar60@web.de

Web: www.franziskaner-engelberg.de

Termine, Anfragen etc., ab 01. August 2024, die die Wallfahrtskirche Engelberg betreffen, richten Sie bitte direkt an das

Dekanatsbüro
Bürgstädter Straße 8
63897 Miltenberg
Telefon: (0 93 71) 97 87 – 30
eMail: dekanatsbuero.mil@bistum-wuerzburg.de

Parkmöglichkeiten

In Großheubach angekommen, folgen Sie einfach der Beschilderung zum Kloster Engelberg. Am Gelände selbst sind ausreichend Parkplätze vorhanden. Von dort aus sind Sie nach 3 Minuten Fußweg am Kloster. Unsere gesamte Anlage ist behindertengerecht ausgestattet.

Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
Die Mitbrüder des Franziskanerklosters Engelberg